La Charly Gaul
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BERICHT

Während fast drei Stunden verlief die 29. Ausgabe der La Charly Gaul nahezu perfekt: das Wetter war ausgezeichnet, die Fahrer waren mit mehr als 1.200 Startern massenhaft anwesend, die Fehler in der Organisation waren minim, die Sicherheitsposten waren auf der Strecke und die Rennen verliefen ohne Zwischenfälle. Doch dann geschah das Drama: Mitten in der Abfahrt fuhr ein Fahrer gegen ein Auto, sein Fahrrad katapultierte in die Luft und zerbrach dann beim Aufprall in zwei Teile. Der junge Belgier blieb auf dem Boden liegen, zwischen Leben und Tod. Nur durch das sofortige Eingreifen des Arztes der Veranstaltung, Dr. Gaston Schutz, und die effektive Zusammenarbeit aller Glieder der Erste-Hilfe-Kette konnte das Opfer gerettet werden. Es geht ihm seitdem etwas besser und mann ist sich praktisch sicher, dass er nicht mit langwierigen Folgen dieses Unfalls zu kämpfen haben wird. Ob man es aber will oder nicht, dieser schreckliche Sturz, der für einen großen Teil der Konkurrenten sichtbar war, als sie am Ort der Tragödie vorbeikamen, wo der Fahrer unter medizinischer Kontrolle immer noch auf dem Bodem lag, wird für immer wie ein Schatten auf dieser La Charly Gaul liegen, obwohl diese abgesehen davon ein sehr guter Jahrgang war.

1.241 Fahrer hatten sich auf der Startliste von La 29ème Charly Gaul registriert und es war damit die drittgrößte Ausgabe aller Zeiten nach 2017 (1.360 Teilnehmer) und 2013 (1.288 Teilnehmer). Rund sechzig Fahrer haben das Rennen nicht regulär oder pünktlich beendet und so stehen 1.183 von ihnen auf der Rangliste: 530 auf der 153 Kilometer langen Strecke (45%) und 653 auf der etwas weniger anspruchsvollen 89 Kilometer langen Runde (55%). Bei etwas kürzeren und weniger schweren Routen als 2017 entschieden sich die Fahrer massiv für die lange Strecke und bestätigten damit den Trend der letzten Jahre: um einige wenigen Einheiten nur wurde der Rekord an Teilnahmern über diese Strecke aus dem letzten Jahr verpasst. Ein weiterer Trend, der sich auch in diesem Jahr bestätigt hat, ist der leichte Anstieg der weiblichen Beteiligung. Wie im letzten Jahr starteten 80 Mädchen bei der La Charly Gaul, so dass der Anteil im Vergleich zu männlichen Konkurrenten leicht gestiegen ist (rund 7% gegenüber 6% im Jahr 2017). 24 Teilnehmerinnen registrierten sich in diesem Jahr auf der grossen Strecke, 2 mehr als im Vorjahr und so viele wie nie zuvor in der fast dreißigjährigen Geschichte der La Charly Gaul.

Trotz der Gran Fondo-Weltmeisterschaften, die am selben Wochenende in Italien stattfanden, war das Niveau der Fahrer in diesem Jahr sehr hoch: viele lizensierte Fahrer und sogar Profis waren mit dabei, um ihre körperliche Verfassung in einem anspruchsvollen Rennen zu verbessern, ohne dabei unbedingt eine vordere Platzierung anzustreben: Michel Ries, Stagiaire bei Leopard-Trek und 10. in der Gesamtwertung der letzten Tour de l'Avenir, der ehemalige Differdinger Thomas Deruette (jetzt Profi bei WB-Veranclassic-Aqua Protect), die kontinentalen Colin Heiderscheid (Dauner D&DQ-Akkon), Marvin Tasset (AGO-Aqua Service) und Pit Leyder (Leopard Cycling Team), Dritter in der diesjährigen Tour de Luxembourg, sowie auch Maxime Weyrich, Sieger der Souvenir Marcel Gilles in Contern im Juni, Anne-Sophie Harsch vom Maslandster Cycling Team in der Kategorie Damen oder auch die Fahrer des Luxemburger Regionalteams trafen zum Beispiel auf die ehemaligen Profis Jérôme Gilbert und Frank Schleck oder auch die mehrfachen Gewinner der La Charly Gaul, Jérôme Giaux, Steve Decloux und Peter Schroen.

31 Nationalitäten waren in diesem Jahr in Echternach vertreten, aber die Belgier, die traditionsgemäss die grosse Mehrheit auf der Startlinie darstellen, waren mit nur 4 Fahern mehr präsent als die Einheimischen (305 Belgier gegen 301 Luxemburger), weit vor den 192 Franzosen, 156 Niederländern und 143 Deutschen. Die Benelux-Länder und die direkten Nachbarn des Großherzogtums zeigten einmal mehr für mehr als 80% der Teilnehmer verantwortlich, aber mehrere etwas exotischere Konkurrenten belebten diese monotone Statistiken: ein Türke, ein Slowene, ein Monegasse, ein Litauer, ein Kubaner, ein Costa Ricaner, ein Grieche, ein Chinese, zwei Isländer, zwei Kanadier und sogar ein Afghane waren in diesem Jahr bei der La Charly Gaul anwesend. Yves Lehnert beendete seine 29. Charly Gaul auf Platz 397 mit einem sehr schönen Schnitt von 27 km/h (dieselbe Geschwindigkeit wie 2017), während Nico Thoma trotz Rückenproblemen, die seinem Mut im Finale fast ein Ende setzten, auf Platz 527 kam. Diese beiden treuen Teilnehmer waren von Anfang an ohne Ausnahme bei allen Charly Gaul Rundfahrten am Start. Hoffentlich ist auch für 2019 eine 30. Teilnahme geplant. Selten genug, um bemerkt zu werden, gab es auch in diesem Jahr einen Teilnehmer in der Kategorie U19 auf der langen Strecke, der junge Jacques Gloesener belegte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 36 km/h einen hervorragenden 35. Platz.

Was die Strecke anbelangt, wo war die Ausgabe 2018 sicherlich etwas weniger attraktiv als im Vorjahr, mit weniger Kilometern, weniger Anstiegen, weniger Höhenunterschied und weniger spektakulären Ausblicken als vor zwölf Monaten. Aber der Veranstalter hatte bei der Fertigung der Strecke mit einer Reihe unvorhergesehener Umständen und Baustellen zu kämpfen, welche die Möglichkeiten der Strecke stark einschränkten. Mit unter anderem dem schönen Aufstieg von Beaufort am Anfang, durch die Felsen der Kleinen Luxemburger Schweiz, müsste aber jeder auf seine Kosten gekommen sein. Der gute alte Wahlhausener Berg (5 Kilometer bei durchschnittlich 5,6% und Passagen bei fast 10%) war der schwierigste Anstieg auf dem Papier, während die neuen Steigungen in Landscheid und von Moestroff nach Hierzenhaff die Beine strapazierten, aber gleichzeitig auch sehr schöne Ausblicke auf die umliegenden Täler boten. Die zweite Hälfte des Rennens, vor allem mit den Anstiegen von Savelborn, Consdorf und Pafebierg, bot nicht viel Neues, aber auch die guten alten Klassiker haben in diesem Jahr ihren Dienst getan.

LA CHARLY GAUL A (153 km)

Gut 550 Fahrer starteten also auf den 153-Kilometer Kurs bei strahlender Sonne, trotz sehr morgentlichen 9 Uhr auf dem Marktplatz in Echternach. Vom ersten Anstieg an übernahmen 2 Männer die Führung: Bart Peuters und Björn Koeman hatten am Eingang von Beaufort einen Vorsprung von rund 30 Sekunden auf ein erstes Feld von etwa hundert Fahrern, angeführt von den Luxemburgern Misch Leyder und Felix Schreiber. Die beiden Führenden wurden später wieder eingefangen, doch die Anstiege im Kurs zollten ihren Tribut: gegen Mitte des Rennens fuhren nur noch etwa dreißig Fahrer um den Sieg, darunter Jérôme Gilbert, Thomas Deruette oder die Luxemburger Maxime Weyrich, Noah Fries, Misch Leyder, Rik Karier und Sandro Dostert. Der junge Jacques Gloesener, der einzige Vertreter seiner Kategorie auf dieser Strecke, fuhr in einer zweiten Gruppe nicht weit dahinter, ebenso wie zum Beispiel Raphael Schweitzer, Max Larry oder Eric Meyers. Michel Ries, Colin Heiderscheid und Pit Leyder hatten zu dem Zeitpunkt bereits klar gemacht, dass sie keinen vorderen Rang anstrebten, indem sie bei der ersten Verpflegung zum Plausch anhielten.

Vier Fahrer lagen kurz nach Mitte des Rennens vorne, wurden aber bald auf drei reduziert, bei dem schrecklichen Unfall, der das Rennen in der Gegend von Christnach erschütterte. Misch Leyder, Marvin Tasset und Anthony Spysschaert waren Augenzeugen der schrecklichen Szene gewesen und standen wohl unter Schock, entschieden sich aber das Rennen an der Spitze weiterzufahren und so zu versuchen, das Gesehene zu verdauen. Rund 25 Kilometer vor Schluss, kurz vor dem letzten Anstieg nach Pafebierg, hatte das Trio einen Vorsprung von einer guten Minute auf fünf Verfolger: Rik Karier, Bjorn Koemans, Spas Guyrov, Thomas Deruette und Arthur Pagnaert. Mann konnte wohl davon ausgehen, dass die Entscheidung zwischen diesen acht Fahrern fallen musste, da Maxime Weyrich und Matthias Van den Bergh alleine auf weiter Flur fuhren und die nächste Gruppe mit etwa zwanzig Fahrern mehr als fünf Minuten später folgte.

An der letzten Steigung des Tages fuhr Misch Leyder, vor Kurzem noch Sieger eines Regionalrennens im belgischen Rochefort, an der Spitze der kleinen Gruppe, aber seine beiden Mitfahrer befanden sich nie richtig in Schwierigkeiten. Anthony Spysschaert, der bereits dreimal auf dem Siegerpodest (2010, 2014, 2015) der La Charly Gaul gelandet war und im vergangenen Jahr Vierter wurde, sah er seine Chance um auch einmal auf dem obersten Treppchen zu stehen, denn aufgrund seiner etlichen Teilnahmen bei dem Rennen kannte der das Finale wohl am Besten von den drei Führenden. Auf dem Papier war Marvin Tasset aber sicherlich der große Favorit: im Dienste des kontinentalen AGO Aqua Service Teams hat der Wallone in diesem Jahr an Rennen wie dem Circuit Ardennais, der Flèche du Sud, der Tour du Jura, der Ronde de l'Oise oder der Tour du Val d'Aoste teilgenommen, sicherlich eine perfekte Vorbereitung für ein bergiges Rennen wie die La Charly Gaul. Ein 24. Platz beim Grossen Preis in Overijse vor weniger als einer Woche hat bewiesen, wie gut seine Form zur Zeit ist. Hinter dem Trio fuhr eine starke Gruppe mit Bjorn Koemans, 22. dieses Jahr beim Gran Fondo des Vosges, der ehemalige bulgarische Meister Spas Guyrov, Profi-Fahrer Thomas Deruette, der in diesem Jahr die Bergwertung beim Circuit de la Sarthe gewinnen konnte, Arthur Pagnaert, ein weiterer Kontinentalfahrer, der Anfang August ein Rennen in Plombières gewann, sowie der ehemalige luxemburgische Meister bei der Jugend Rik Karier, doch sie sollten es nicht wirklich schaffen, die Lücke zu den drei führenden Männern zu schließen.

Im Sauertal, Richtung Echternach und dem Ziel, blieb das Spitzentrio beisammen, so dass die Entscheidung für den Sieg am Ende im Sprint getroffen wurde. Marvin Tasset gewann mit zwei Längen Vorsprung auf Spyschaert und Leyder, welche im Finale chancenlos gegen den Belgier waren. Eine gute Minute später belegte Arthur Pagnaert den vierten Platz, auch im Sprint vor Karier, Guyrov und Deruette. Die erste grössere Gruppe, mit rund zwanzig Einheiten und einigen der Protagonisten aus dem letzten Jahr wie Baude, Wielfaert, De Wispelaere oder Dostert, kam mehr als acht Minuten nach dem Sieger ins Ziel.

Bei die Damen hielt die Spannung ebenfalls bis zum Schluss an, wobei fünf Teilnehmerinnen das Rennen dominierten und fast Rad in Rad beendeten, weniger als zwanzig Sekunden auseinander. Es waren dabei Manuela Freund, 2. bereits im Jahr 2013 und 4. im Jahr 2015 bei der La Charly Gaul, die Triathletin Marjolein Truyers, die vor 12 Monaten in Echternach den dritten Platz belegte, Floor Van den Brand, Gewinnerin des "kleinen" GranFondo des Vosges (142 km) in diesem Jahr, Sanne Broeksma, Europameisterin im Duathlon 2017 oder Joline Goossens, ehemalige Profifahrerin bei Lotto-Belisol, vor einigen Jahren bereits. Es gelang diesen fünf Damen, beim ersten Anstieg des Tages in Beaufort in eine zweite Männergruppe einzufahren, mit einer guten Minute Rückstand auf den Spitzenfahrer. Hinter ihnen lagen Anne Posthuma, die in den Jahren 2015 und 2016 auf höchstem Niveau fuhr, Franziska Leuchter, Siegerin des Rad am Ring Jedermannrennens 2017 oder Hilde Oudman, 6. bei der La Charly Gaul 2014. Diese drei Fahrerinnen lagen zu dem Zeitpunkt nicht weit zurück, sollten es aber nie schaffen, wieder zur Spitze aufzuschliessen.

In der zweiten Rennhälfte konnte sich Marjolien Truyers alleine an die Spitze des Rennens setzen und sie fuhr rund 25 Kilometer vor Schluss noch mit zwei Minuten Vorsprung auf ihre Konkurrentinnen Freund, Van den Brand, Broeksma und Goossens, während Posthuma, Leuchter und Oudman zu diesem Zeitpunkt des Rennens bereits mehr als 10 Minuten zurück lagen. Am Gipfel des letzten Anstiegs, in der Nähe von Pafebierg, hatte Truyers noch eine Minute und fünfzig Sekunden Vorsprung, aber sie fuhr alleine auf weiter Flur, im Vergleich zu ihren Verfolgerinnen, welche in ein paar kleineren männlichen Gruppen fuhren, die sich etwas später zusammenfinden sollten.

Auf den letzten, flachen Kilometern in Richtung Marktplatz in Echternach kam dieses kleine Feld von etwa zwanzig Fahrern immer näher an Marjolein Truyers heran, die von nur einem einzigen männlichen Konkurrenten begleitet wurde. Die Spannung war groß, doch am Ende schaffte es die Niederländerin, das Ziel mit noch 15 Sekunden Vorsprung zu erreichen. Marjolein Truyers gewann also die 29. Ausgabe der La Charly Gaul vor Sanne Broeksma, Floor Van den Brand, Joline Goossens und Manuela Freund, welche in dieser Reihenfolge und in weniger als vier Sekunden das Ziel erreichten. Für Truyers war dies nicht der erste Sieg im Großherzogtum, da sie bereits vor einigen Jahren einen Triathlon in Weiswampach gewonnen hatte. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 32 km/h belegte die Niederländerin im gemeinsamen Ranking mit den Herren den 148. Platz, nur 3 kleine Plätze vor der Zweitplatzierten Sanne Broeksma, die im Sprint ihrer Gruppe einen schönen dritten Platz belegte..

LA CHARLY GAUL B (89 km)

Auf der 89-Kilometer Strecke waren die schwierigsten Anstiege gleich zu Beginn der Runde und nach den Steigungen von Beaufort, Moestroff und Ermsdorf war das Feld bereits stark zerteilt. Der Luxemburger Kevin Disteldorff, 46. bei der La Charly Gaul 2017, lag gegen Hälfte des Rennens alleine an der Spitze, mit einem Vorsprung von 32 Sekunden auf eine Gruppe von rund 20 Fahrern, unter ihnen weitere Einheimische wie der ehemalige nationale Querfeldeinmeister Luc Turchi, wie Sven Schmit, Jo Larry und Ben Philippe, den 10. der letzten Luxemburger Straßenmeisterschaften. In dieser ersten Gruppe befanden sich auch Ludovic Brochard, Stammkunde unter den Top 10 des Rennens (beste Platzierung: 5. in den Jahren 2014 und 2015), Sebastien Calmant, 7. im Jahr 2014, Boris Odendahl, 8. bei der La Charly Gaul B vor zwölf Monaten, Romain Woklowicz, Tim De Baene, Kurt Van Laethem, Lorenzo Marasco, Sven François oder Michael Hilgers, der die La Charly Gaul bereits 2014 offensiv animiert hatte, am Ende aber "nur" 23. wurde. Hinter ihnen lag eine zweite Gruppe von etwa fünfzehn Teilnehmern, die bald nach vorne aufschliessen sollten, darunter der zweimalige Gewinner der La Charly Gaul, Steve Decloux (2009 und 2012), oder andere übliche Verdächtige wie Max Waltey, Philippe Becker oder Patrick Rauen.

Neue Situation ein wenig später: Disteldorff wurde eingeholt und ein anderer Fahrer übernahm seinen Platz an der Spitze: Romain Wolkowicz, auch ein guter Bekannter bei der La Charly Gaul, der in der Vergangenheit bereits die Plätze 3 (2015) und 6 (2017) beim Jedermannrennen belegt hat. Etwa dreißig Kilometer vor dem Ziel, am Gipfel der Steigung von Lellig, hatte der Belgier eine gute Minute Vorsprung auf eine große Gruppe von 35 Fahrern, angeführt von Disteldorff, Marasco, Turchi, Schmit und Pichler. Wenige Kilometer später, gegen Ende der Steigung von Pafebierg, der letzten Schwierigkeit des Tages, hatte sich Wolkowicz' Vorsprung verringert: etwa dreißig Sekunden fuhr er noch vor drei Verfolgern, Michael Hilgers, Tim De Baene und Max Waltey. Ein paar Meter später kam eine Gruppe von rund einem Dutzend Einheiten, denn das erste Feld hatte sich inzwischen aufgelöst, mit dem zweimaligen Sieger Steve Decloux unter den Opfern, ebenso wie Ludovic Brochard und Sébastien Calmant.

In der langen Abfahrt nach Hinkel und dem Sauertal wurden Wolkowicz, Hilgers, De Baene und Waltey von ihren Verfolgern wieder eingefangen und so war es eine Gruppe von etwa fünfzehn Teilnehmern, die auf den letzten Kilometern Richtung Echternach um den Sieg kämpften. Trotz mehrerer Angriffe blieben diese Fahrer zu dem Zeitpunkt mehr oder weniger beisammen. Erst in den letzten Hektometern fiel die Spitzengruppe auseinander, nach einer fulminanten Beschleunigung von Michael Hilgers, der das Rennen mit einer kleinen Sekunde Vorsprung vor Sven François und zwei oder sogar drei Sekunden vor Tim De Baene, Boris Odendahl, Luc Turchi und Edgar Nona gewann. Neben Kevin Disteldorff, Ben Philippe und Sven Schmit gehörten drei weitere luxemburgische Fahrer zu dieser Spitzengruppe. Eine zweite kleine Gruppe unter der Leitung von Steve Decloux kam anderthalb Minuten später auf den Marktplatz, während eine größere Gruppe von etwa vierzig Einheiten, darunter Steve Fries und Claude Degano, mit fast sieben Minuten ins Ziel kam.

Im Damenrennen dominierte Cyriane Muller das Geschehen, nachdem Titelverteidigerin Anne-Sophie Harsch durch zwei aufeinanderfolgende Defekte aus dem Kampf um den Sieg ausgeschieden war. Die mehrfache Luxemburger Meisterin, Mitglied des niederländischen TWC Maaslandster, beendete das Rennen nur auf dem 11. Platz, fast 20 Minuten hinter Muller. Die französiche Querfeldeinspezialistin, der im vergangenen Oktober beim internationalen Cyclo-Cross in Contern den vierten Platz belegte und in Frankreich in dieser Disziplin regelmäßig unter den Top 10 zu finden ist, konnte sich in eine Gruppe von männlichen Fahrern einordnen, die ungefähr um Platz 60 fuhren. Dabei konnte sie eine weitere Querspezialistin, Mara Schwager, hinter sich lassen. Die Präsidentin von LP Mühlenbach nahm diesen Sommer an einer Reihe von Jedermannrennen teil, um sich auf ihre Wintersaison vorzubereiten und fuhr zu Anfang des Rennens vor einer weiteren Offroad-Anhängerin, der Belgierin Allison Zava, die in ihrer Heimat des öfteren mit dem MTB unterwegs ist, in einer Gruppe um Platz 100.

Cyriane Muller hatte in Pafebierg, am letzten Anstieg des Tages, den Sieg bereits so gut wie in der Tasche, da sie mehr als acht Minuten vor Mara Schwager lag, welche ihrerseits nur etwa fünfzehn Sekunden Vorsprung auf Zava hatte. Auf den Plätzen vier und fünf lagen Catherine Lejoly und Anne Dabin mit rund 13 Minuten Rückstand, während eine weitere Gruppe mit der Luxemburgerin Nina Berton und der Belgierin Jenny Lanbillion zwei weitere Minuten später kam. Cyriane Muller beendete das Rennen schließlich auf einem sehr guten 93. Platz in der Gesamtwertung mit den Männern, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 34 km/h und weniger als 15 Minuten hinter dem männlichen Sieger des Rennens. Sie lag 52 Plätze und fast 10 Minuten vor der Zweitplatzierten Allison Zava, während Mara Schwager sich mit dem dritten Platz für die Damen begnügen musste, acht Positionen und vier Sekunden hinter der Belgierin. Die sehr junge Nina Berton belegte als beste Luxemburgerin den sechsten Platz, mit einem Schnitt von 31 km/h und einer guten Minute Vorsprung auf Romaine Becker, der zweiten einheimischen Konkurrentin dieser La Charly Gaul B.

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