Die letzten Vorbereitungen zur La Charly Gaul 2016 waren fast fertig, an diesem frühen Sonntagmorgen, als die ersten Regentropfen auf das Kopfsteinpflaster des Marktplatzes in Echternach niedergingen. Die Wetterbedingungen hatten wohl beschlossen, uns einen Strich durch die Rechnung zu machen und, nachdem sie die letzten zwei Wochen über Luxemburg gescheint hatte, hatte die Sonne an diesem 4. September 2016 einen freien Tag. Regenschauer haben uns den ganzen Tag über begleitet un soger von Zeit zu Zeit Blitz und Donner, auf einigen Teilen der Strecke. Das schlechte Wetter war schon seit einer Weile angekündigt und hat natürlich einige potentielle Starter davon abgehalten, an der Veranstaltung teilzunehmen. Die Voranmeldung waren in den letzten Wochen normal voran gegangen, aber nur ein wenig mehr als 100 Fahrer fügten sich am Wochenende des Rennens noch auf der Startliste hinzu. Insgesamt waren am Ende 890 Fahrer eingeschrieben, weit weg natürlich von den 1300 des vergangenen Jahres. Aber die Rennen waren trotzdem spannend und mit etwas mehr Vorsicht auf den glitschigen Strassen gab es auch weniger Stürze als in manch anderem Jahr, bei schönem Wetter. Die Fahrer aus Luxemburg waren in diesem Jahr mit zwei Siegen erfolgreich (Ivan Centrone im 157-km-Rennen der Männer und Edie Rees in der Wertung der Damen über 106 km) und stehen jetzt für insgesamt 30 Siege in der Geschichte des Rennens. Die Belgier (Marie Dessart bei den Frauen über 157 km) und die Belgier (Fabien Schmitt bei den Herren über 106 km), konnten jeweils einen Sieg bei dieser Charly Gaul verbuchen.
Seit acht Jahren war das Peloton der La Charly Gaul nicht mehr so dünn gewesen und zum ersten Mal seit 2010 wurde in diesem Jahr die symbolische Schwelle von 1000 Fahrern nicht erreicht. Es scheint, dass die Fahrer der La Charyl Gaul B weniger wetterfest seien als ihre Kollegen vom grossen Rennen, denn sie sind für über drei Viertel der Last-Minute Nichteinschreibungen verantwortlich, während die Eisenmänner der langen Distanz wohl weder Müdigkeit noch Regen und Kälte fürchten: es war in diesem Jahr sogar die fünftgrößte Auflage der Geschichte über die lange Distanz, mit nur rund hundert Teilnehmer weniger als im Rekordjahr 2015. Es sieht auch so aus, dass die Damen weniger regenscheu sind wie die Männer, weil mit 39 Konkurrentinnen insgesamt hat sich der Anteil der Frauen im Peloton im Vergleich zu den Vorjahren leicht erhöht.
Wie schon fast üblich stellten die Belgier die meisten Teilnehmer bei dieser Ausgabe, gefolgt von Luxemburg und den Niederlanden: fast 70% aller Teilnehmer stammen aus den Benelux-Staaten, während rund zwanzig andere Nationalitäten sich die restlichen 30% teilen. Leider scheint es einen klaren und dauerhaften Rückgang der einheimischen Teilnahme an diesem einzigen Jedermannrennens des Großherzogtums zu geben: von 40% in den Jahren 2005 bis 2007 sank der Anteil der luxemburgischen Teilnehmer in der Gesamtquote nach und nach bis auf nur noch 25% in den Jahren 2013 bis 2015. Mit insgesamt 184 Fahrern fuhr im Jahr 2016 nur ein Wettbewerber aus 5 unter der Flagge des roten Löwen.
Die große Neuheit, was die Strecke angelangt, war die Aufnahme der Streigung von Groesteen bei der weniger langen Distanz, die im Grossherzogtum fast legendäre Steigung war bisher nur den Fahrern von der langen Strecke vorbehalten. Der Anstieg scheint auch den meisten Fahrern extrem gut gefallen zu haben, auch wenn durch ihn der Leidenskoeffizient um ein mehrfaches erhöht wurde. Auch auf der Strecke von mehr als 150 Kilometern gab es einige Neuheiten, wit zum Beispiel das Anstiegstrio Marnach, Hosingen-Barrière und Groesteen hintereinander und kurz vor Hälfte des Rennens. Drei schwierige Anstiege, bei denen die Fahrer jedoch für ihre Bemühungen von einer atemberaubenden Landschaft belohnt wurden, über dem Nebel, der sich an den Hängen des Our-Tals festklammerte.
Bericht vom Kurs A (157 km)
411 Fahrer hatten sich auf der langen Strecke von 157 Kilometern registriert, unter ihnen drei Fahrer unter 18 Jahren und etwa zwanzig mit mehr als 60 Jahren Erfahrung. Einige von ihnen waren ganz ungeduldig: eine erneute Regenschauer war auf die gerade erst getrocknete Strasse nieder gegangen, als Jan Petelin nach nur einem Rennkilometer am Anstieg von Berdorf schon das Tempo beschleunigte. Er übernahm die Führung des Rennens mit ein paar Dutzend Metern Vorsprung auf eine grössere Gruppe, die von dem Niederländer Sjors Beukeboom angeführt wurde und bei der auch sein Landsmann Bjorn Koeman, der Belgier Arno De Wispelaere, oder die drei Luxemburger Ivan Centrone, Sandro Dostert und Christian Poos in den ersten Linien fuhren. Hinter ihnen splitterte das Hauptfeld sich nach und nach auch und mehrere größere Gruppen bildeten sich, durch einen Steinwurf voneinander getrennt.
Nach der langen Abfahrt ins Tal der Sauer hatten drei Männer die Kontrolle an der Spitze des Feldes übernommen: Jan Petelin war von den beiden fliegenden Holländern Sjors Beukeboom und Bjoern Koeman eingeholt worden. Die nächsten Verfolger waren nicht weit entfernt und 5 weitere Fahrer konnten etwas später zum Führungstrio aufschliessen, unter dem Impuls von Belgiern und Niederländern. 8 Konkurrenten waren also nach dreißig Kilometern an der Front, bekamen aber etwas später noch weitere Gesellschaft: Ivan Centrone hatte sich am Anstieg von Biwels aus der rund fünfzig Fahrer zählenden Verfolgergruppe abgesetzt und konnte innerhalb von wenigen Kilometern den Anschluss nach vorne schaffen.
Vor der Trilogie aus den Anstiegen Marnach, Hosingen-Barrière und Groesteen, lagen also folgende neun Fahrer an der Spitze: Jan Petelin und Ivan Centrone, die zwei Mitglieder des Team Differdange, Anthony Spyschaert, eine regelmäßiger Anwärter bei La Charly Gaul, der in den Jahren 2010, 2014 und 2015 jeweils auf dem dritten Rang landete, Björn Koeman, der im Jahr 2014 auch bereits an der Spitze des Rennens aktiv gewesen war, die Belgier Bart Van Kerkhoven und Hedwig Van Landeghem, ein erfahrener Fahrer, der das Rennen bereits auf der obersten Stufe des Podiums in seiner Altersklasse (jetzt über 50 Jahren) beenden konnte, Koen Van Geyt, 8. hier im Jahr 2014, Sjors Beukeboom, Mitglied des niederländischen Gaul.nl Team, ehemaliger niederländischer Meister der Journalisten und bereits seit den Anfangskilometern in der Offensive, sowie Arno de Wispelaere, 2. in diesem Jahr beim La Look Jedermannrennen in der französischen Region Nièvre. In den jeweils 6 Kilometer langen Anstiegen von Marnach und Hosingen-Barrière musste Jan Petelin für seine frühen Attacken Tribut zahlen und wurde in Begleitung von Anthony Spyschaert etwas distanziert. Sie wurden an der Spitze des Rennens aber gleichwertig ersetzt, denn zwei weiter Fahrer hatten den Anschluss nach vorne gefunden: Frederic Glorieux, Zweiter im vergangenen Jahr hinter Jari Verstraeten, und der Franzose Damien Richard, 2. bereits auf der langen Strecke vor nicht weniger als ... 10 Jahren. Nach Hosingen fuhr Jan Petelin mit einigen anderen Fahrenr etwa dreißig Sekunden hinter der ersten Gruppe, konnten aber nicht ganz nach vorne aufschliessen, während Sjors Beukeboom durch einen Sturz in der Abfahrt zum Our-Tal wenig später auch den Kontakt zur Spitze verlor.
8 Fahrer lagen beisammen am Fusse des Anstieges nach Groesteen, 3,8 Km lang mit durchschnittlich 7,4 % Steigung, davon aber Stellen mit mehr als 10 % Neigung. Wohl der schwierigste Anstieg des Rennens und es kam hier zu einer Vorentscheidung: die Spitzengruppe fiel komplett auseinander und drei Fahrer setzten sich an die Spitze: Ivan Centrone war dabei, einer der Hauptfavoriten war, sowie Frédéric Glorieux und Arno Wispelaere. 30 Sekunden dahinter folgten zwei Verfolger: der Belgier Koen Van Geyt und Jan Petelin, die genauso wie Sjors Beukeboom im Anstieg von Groesteen wieder stark nach vorne fahren konnte. Van Geyt war jedoch stärker als Petelin, er konnte den Italo-Luxemburger zurück lassen und zu den drei Führenden aufschliessen, auch wenn er dabei einige Kräfte lassen musste. Fünfzig Kilometer vor dem Ziel, am Fuße des letzten großen Anstieges hatten Van Geyt, Glorieux, Wispelaere und Centrone rund eine Minute Vorsprung auf einem einsamen Petelin und eine weitere Minute und 10 Sekunden auf die vier nächsten Verfolger: Koeman, Van Kerkhoven, Richard und Pechvogel Beukeboom.
Die weiteren, kleineren Anstiege brachten keine größere Veränderungen, mit der Ausnahme, dass Petelin von der nächsten Verfolgergruppe eingeholt wurde, aus der sich etwas später Sjors Beukeboom und Damien Richard absetzten konnte. Am letzten Anstieg des Tages, einer kleinen, steilen Strasse im kleinen Dorf Boursdorf, musste Koen De Geyt an der Spitze locker lassen und überliess dem Trio Centrone, Glorieux und Wispelaere die besten Chancen im Kampf um den Sieg. Dahinter konnten Beukeboom und Richard den Schaden weiterhin begrenzen, rund vier Minuten, während die nächsten Verfolger schon mehr als 7 Minuten zurück lagen. Es war das eine Gruppe von rund 30 Leuten, die sich zusammen gefunden hatten und aus der sich der junge Arthur Baude vom Team Team Veranda Willems mit einem Gegenangriff verabschiedete. In dieser Gruppe fuhren unter anderem der ehemalige Militärweltmeister im Querfeldein Erwin Bollen, einige übliche Kandidaten bei der La Charly Gaul wie Bob Adriansens, Michel Ossieur und Bram Schittecatte sowie auch die Luxemburger Christian Poos, Mike Diener, Jan Petelin und Sandro Dostert.
Anstiege gab es jetzt keine mehr, doch Ivan Centrone hatte noch einen Trick in seinen Ärmel: auf dem Flachen griff der Fahrer von Team Differdange an und in der Nähre von Rosport, rund 8 Kilometer vor Schluss, hatte er schon rund 30 Sekunden Vorsprung auf Glorieux, der seinerseits De Wispelaere zurück gelassen hatte. Auf den letzten Kilometern konnte Centrone seinen Vorsprung noch aufbauen und er gewann mit einem Schnitt von rund 37 Stundenkilometern die 27. Ausgabe der La Charly Gaul, acht Jahre nach seinem Bruder Vincenzo, der im Jahr 2008 ebenfalls im Alleingang gewonnen hatte. Anderthalb Minuten später übernahm Frederic Glorieux den zweiten Platz, während Arno de Wispelaere fast drei Minuten Rückstand auf den überglücklichen Sieger hatte. Hinter Van Geyt, Beukeboom, Richard Baude und Petelin, aber mit fast 10 Minuten Verspätung, gewann Sandro Dostert den Sprint der ersten großen Gruppe um den neunten Platz, eine Gruppe, in der Hedwig Van Landeghem im erfahrenen Alter von über 50 Jahren den fantastischen 18. Rang belegen konnte.
Bitte finden Sie hier den schönen Videobericht von Sjors Beukeboom mit der Onboard-Kamera:
Fünfzehn Damen hatten ebenfalls die Königsetappe der La Charly Gaul in Angriff genommen und im ersten Anstieg von Berdorf fiel schon eine Vorentscheidung: Marie Dessart, die in ihrer sportlichen Laufbahn auch schon einen Ironman-Triathlon gewinnen konnte, setzte sich sofort ab und hatte nach vier Kilometern schon einen Vorsprung von fast einer Minute auf das niederländische Duo Nicolien Luijsterburg, vor Kurzem noch Siegerin eines Radsport-Eventes in Dubai, und Ingeborg Bremmers, welche in diesem Jahr auch schon ein Rennen in den Niederlanden gewinnen konnte. Weitere niederländische Fahrerinnen folgten knapp hinter: Katleen Luypaert hatte etwa zwanzig Sekunden Verspätung auf ihre beiden Landsfrauen, während Tessa Veen-Backhuijs, Ingrid Stolwijk und Kelly Lambrechta nach knapp 4 km schon 2 Minuten Rückstand auf die Spitze der Damen hatte. Dessart konnte sich in der zweiten größeren Gruppe von Männern festsetzen und baute ihre Führung kontinuierlich aus: nach 30 Kilometern in der Côte de Biwels, dem dritten Anstieg des Tages, hatte die junge Belgierin bereits über dreieinhalb Minuten Vorsprung auf das Trio Luijsterburg, Bremmert und Luypaert. Letztere, Mitglied des Team Granfondo, die in diesem Jahr beim zur UCI Gran Fondo World Series zählenden fanzösischen Rennen L'Albigeoise gewonnen hat, konnte in der Zwischenzeit zu den beiden Freundinnen vor ihre aufschliessen. Veen-Backhuijs und Stolwijk fuhren auf den nächsten Position und hatten in Biwels bereits über 5 Minuten Rückstand.
Marie Dessart fuhr weiterhin stark und konnte in der Gruppe mithalten, die bei den Männern um Platz 50 fuhr. Bei halber Distanz, nach dem schwierigen Anstieg von Groesteen, war das Rennen der Frauen also schon fast entschieden. Spannend blieb es aber weiterhin im Kampf um den zweiten Platz, auch wenn Ingeborg Bremmers in der Steigung von Groesteen nicht mithalten konnte. Luypaert und Luijsterburg blieben aber weiterhin zusammen, bis sehr spät im Rennen. 30 Kilometer vor Schluss lagen die beiden Niederländerinnen mehr als 20 Minuten hinter der belgischen Spitzenfahrerin. Erst in den allerletzten Anstiegen erwies sich Luypaert als etwas stärker und konnte sich absetzen. Mit einen fantastischen 74. Rang in der Scratch-Wertung mit den Männern konnte Marie Dessart den Sieg in der Damenwertung über 157 Kilometer bei dieser 27. Ausgabe der La Charly Gaul herausfahren, mit einem Schnitt von über 34 Stundenkilometern. 22 Minuten später folgte Katleen Luypaert auf dem zweiten Rand und wurde damit Siegerin der Kategorie Damen über 40 Jahre. Auch sie belegte als 153. mit mehr als 31 km/h Schnitt einen ausgezeichneten Platz in der Gesamtwertung und hatte eine Minute Vorsprung auf Nicolien Luijsterburg, dritte Dame und 167. in der gemeinsamen Rangliste mit den Männern.
Bericht vom Kurs B (106 km)
Mit 479 Fahrer am Start war das Feld der "kleinen" Charly Gaul eines der Dünnsten aus den letzten 12 Jahren, doch das Rennen blieb spannend und unentschieden bis zum Ende. Der Luxemburger Lex Reichling war einer der Ersten, die das Tempo am ersten Anstieg des Tages beschleunigten, und schnell gab es eine erste Selektion: nach dreißig Kilometern Rennen und drei Anstiegen lagen noch 40 Fahrer an der Spitze des Rennens, darunter der zweifache Sieger Steve Decloux sowie Gody Jacobs und Fabien Schmitt, Zweiter und Dritter jeweils im Jahr 2015, oder auch die Luxemburger Mangers, Margue, Biehl, Schneider, Emili, Luis, Rauen, Hansen, Mores, Larry, Schweitzer und Reichling.
Der Aufstieg von Groesteen war natürlich das Highlight auf diesem Kurs von 106 Kilometern und die Spitzengruppe fiel auf der kleinen, steilen und kurvigen Strasse in Stolzemburg auseinander. Bei der ersten Verpflegungsstelle in Bastendorf waren noch ein Dutzend an der Front, mit weniger als einer Minute Vorsprung auf die nächste Verfolgergruppe von etwa 30 Fahrern. Der ehemalige Sieger Steve Decloux und junge Madio Fatalini mussten die Spitzengruppe jedoch etwas später ziehen lassen und so blieben vierzig Kilometer und drei Hügel vor Schluss noch 11 Fahrer zusammen Darunter waren Lex Reichling, der seit Beginn des Rennens sehr aktiv gewesen ist, Raphael Schweitzer, sein Teamkollege bei Tooltime Préizerdaul, sowie Gody Jacobs und Fabien Schmitt, zwei Top-Fahrer aus dem vergangenen Jahr, Vincent Renson, ein junger Fahrer von Veranda Willems Chevigny, der deutsche Elite-Fahrer Max Valtey, der ehemalige Triathlet Michael Lardinois, Fabian Devola, ein früherer belgischer Meister auf der Bahn, Loic Trouillot aus Metz, Raphael Pierron, ein weiterer Franzose, sowie der Belgier Frédéric Jacob.
Dieser schien sich sehr stark zu fühlen, denn er löste sich aus der Gruppe und übernahm die Führung alleine. 30 Kilometer vor dem Ziel hatte Jacob einen Vorsprung von fast einer Minute auf seine 10 ehemaligen Begleiter und 2 weitere Minuten auf eine zweite Gruppe von etwa 20 Fahrern, in denen auch Luxemburg gut vertreten waren. Zwischen diesen beiden Gruppen versuchten Decloux und Fatalini weiterhin, den Rückstand in Grenzen zu halten und ihre Top 15 Platzierung zu behalten. Der Ausreissversuch von Frédéric Jacob an der Spitze des Rennens war nicht von allzu langer Dauer, denn der Belgier wurde etwas später von sieben anderen Fahrern eingefangen. Auf den beiden letzten Hügeln konnten nämlich Schweitzer, Trouillon und Pierron nicht mehr in der Verfolgergruppe mithalten, so dass sich 8 Fahrer am Gipfel der letzten Steigung zusammen fanden: Lardinois, Valtey, Jacob, Jacobs, Schmitt, Renson und Lex Reichling sollten auf den letzten, flachen Kilometern den Sieg unter sich ausmachen.
Zehn Kilometer vor Schluss begannen im Sauertal die Angriffe zwischen den Kandidaten in der Führungsgruppe. Einer nach dem Anderen griff, konnte ein paar Meter Vorsprung auf die Begleiter herausfahren, bevor er wieder eingefangen wurde. Bei diesem taktischen Gespiels erwiesen sich Vincent Renson und Fabien Schmitt als die Besten: kurz vor dem Ziel konnten der Belgier und der Franzose sich absetzen und sie wurden nicht mehr eingeholt. Fabien Schmitt gewann das Rennen im Sprint vor Vincent Renson, während Frederic Jacob, Lex Reichling, Gody Jacobs und Michael Lardinois circa 5 Sekunden später in dieser Reihenfolge über den Zielstrich fuhren.
Im Rennen der Frauen auf der Strecke von 106 Kilometern hatte Edie Rees aus Luxemburg den besten Start erwischt, in der Steigung von Berdorf. Nach rund vier Kilometern fuhr sie mit etwa einer Minute Rückstand auf die besten Männer und hatte 20 Sekunden Vorsprung auf die nächsten weiblichen Verfolger: Rachel Fenton, Mieke Deroo, Anick Dirckx und Virgnie Soenen. Ein wenig später, auf etwa 50 Sekunden, folgte die Belgierin Anne Pons und zwei weitere Fahrerinnen aus Luxemburg, Martine Licker und Claire Faber. In der Abfahrt in Richtung Grundhof und auf dem langen, flachen Teil entlang der Sauer kamen mehrere Gruppen wieder zusammen, bevor sie am zweiten Anstieg des Tages, in Hoesdorf, wieder zersplitterten. Vier Mädchen fanden sich dabei an der Spitze des Rennens zusammen: Edie Rees, immer noch vorne, Claire Faber, Anick Dirckx und Mieke Deroo, gefolgt auf etwa 20 Sekunden von Anne Pons, die zu diesem Moment immer noch in ausichtsreicher Position lag. Für Rachel Fenton und Martine Licker, die jetzt mehr als zweieinhalb Minuten zurück lagen, sah es dagegen nicht mehr so gut aus und sie verloren nach und nach immer mehr an Boden.
Die Frauen begannen den Anstieg von Groesteen etwa fünf Minuten hinter den besten Männern und Edie Rees demonstrierte hier ihre Überlegenheit. Sie konnte in einer dritten Männergruppe mithalten und übernahm so die Führung in der Damenwertung vor Claire Faber und Anne Pons, die zunehmend immer stärker wurde. Im Laufe der nächsten Kilometern konnte Rees ihren Vorsprung immer mehr ausbauen und rund 30 Kilometer vor Schluss führte sie mit mittleweile 4 Minuten Vorsprung auf Pons und Faber, die um die verbleibenden zwei Podiumsplätze kämpften. Anick Dirckx folgte weitere 5 Minuten später, Mieke Deroo auf 12 Minuten, während Rachel Fenton jetzt 15 Minuten Rückstand, zusammen mit Friederike Dietzmann, die nach einem sehr schlechten Start immer weiter nach vorne fuhr.
Die Positionen änderten nicht mehr viel in den letzten Kilometern, ausser dass Mieke Deroo einen schlechten Moment hatte und am Ende deutlich an Boden verlor. Edie Rees gewann die weibliche Version der 27. Ausgabe der La Charly Gaul B, auf der Strecke von 106 Kilometern, mit mehr als 33 Km Stundenmittel und einem spektakulären 58. Platz im gemeinsamen Ergebniss mit den Männern. 6 Minuten später belegte die Belgierin anne Pons den zweiten Platz im Sprint vor Claire Faber, als 83. respektiv 87. in der Gesamtwertung und mit 32 Kilometer pro Stunde Schnitt. Annick Dirckx wurde zum Schluss 4. in der Damen-Rangliste auf über 13 Minuten, während die Deutsche Friederike Dietzmann das Rennen sehr stark als 6. beendete, obwohl sie in der ersten Hälfte des Rennens nie unter den Top 10 gewesen war.
Bemerkung: "Diese Webseite enthält Links zu anderen Seiten, auf deren Inhalt und Präsentation wir keinen Einfluss haben. Diese Links sind also nur zu Ihrer Information vorhanden und wir distanzieren uns ausdrücklich vom Inhalt aller Webseiten, zu denen unsere Links Sie führen können."
Kontakt: ACC Contern - c/o M. Alain Conter - 47, Op der Hobuch - L-5832 Fentange - acccontern@gmail.com