An einem wunderschönen Herbsttag hat bei der Organisation der 33. Ausgabe der La Charly Gaul alles Bestens geklappt: fast perfektes Wetter, viele Teilnehmer, wenig organisatorische Probleme und wenige Unfälle. Cyriane Muller gelang in diesem Jahr der Jackpot: Sie gewann zum vierten Mal in Folge das Damenrennen über die 100 Kilometer und wurde damit zur absoluten Rekordhalterin des Rennens. Auch Andere waren nicht bei ihrem ersten Versuch: Ils Van der Moeren gewann zum dritten Mal auf der langen Strecke, während Michael Apers (100 km Männer) nach seinem Sieg im Jahr 2019 nun zum zweiten Mal erfolgreich war. Der Sieger der Männer in der Königskategorie eröffnete seinerseits sein Konto: Loïc Bettendorf gewann zum ersten Mal die La Charly Gaul, nachdem er in der Vergangenheit bereits in den Top Ten vertreten war.
Während für später am Nachmittag Rekordtemperaturen vorhergesagt waren, fühlte es sich um neun Uhr morgens noch etwas kühl, als sich die ersten Fahrer auf dem Marktplatz in Echternach zu einem Start nach neuer Formel aufstellten. Wie 2022 hatten die beiden Distanzen A und B einen gemeinsamen Start, aber die Aufteilung in drei Startblöcke sollten die Überholmanoeuver auf den ersten Hektometern etwas verringern. Leider spielten die Fahrer das Spiel nicht mit: fast die Hälfte der Teilnehmer gab bei der Anmeldung an "um den Sieg mitzufahren" und beeilte sich, die ersten Startreihen aufzufüllen, während einige von ihnen eineinhalb Stunden hinter dem Sieger oder sogar hinter Platz 500 im Ziel einlaufen sollten. Andere, die sich in letzter Minute angemeldet hatten, fanden keinen Platz mehr in der ersten Box und überquerten die Startlinie am Ende des riesigen Feldes, mit mehr als eineinhalb Minuten Rückstand auf die erste Reihe, um das Rennen schließlich ... in der Spitzengruppe zu beenden. Dort gibt es also noch Verbesserungsbedarf. Ansonsten verlief die Anmeldung sehr gut: Es gab mehr Online-Registrierungen als je zuvor und weniger Last-Minute-Anmeldungen - gut für die Freiwilligen am Empfangstresen, die immerhin 1274 Teilnehmer registrierten, das dritthöchste Ergebnis aller Zeiten nach 2017 (1360 Teilnehmer) und 2013 (1288 Starter). Auf der langen Strecke stellten die 655 Teilnehmer sogar einen neuen absoluten Rekord auf (gegenüber 568 im Vorjahr), die 100 Kilometer lange B-Strecke war im Vergleich zu früheren Ausgaben zwangsläufig um einige Einheiten gekürzt. Dasselbe gilt auch für die Frauen: Die 145-Kilometer-Strecke verzeichnete einen Teilnehmerrekord (30 Frauen im Jahr 2023 gegenüber 26 im Jahr 2022), während der Anteil der Mädchen im Feld insgesamt mit 87 Teilnehmerinnen (6 %) im Vergleich zu vor 12 Monaten (7 %) leider leicht gesunken ist.
Unter den 22 Nationalitäten, die in Echternach vertreten waren, stellten die Belgier wie gewohnt mit 518 Teilnehmern die größte Gruppe, weit vor den Einheimischen (256 Luxemburger) und den 162 Niederländern. Andere traditionell gut vertretene Nationalitäten waren Deutsche (133 Fahrer) und Franzosen (113), während in diesem Jahr auch Polen, Amerikaner, Brasilianer, ein Argentinier, ein Chinese, eine Südafrikanerin, ein Kubaner und ein Japaner am Start waren, um nur einige zu nennen. 7 Fahrer waren bei La Charly Gaul 2023 15 Jahre oder jünger, davon 3 auf der langen Strecke (Ludovic Mottet, Charel Schiltz, Niels Van der Ent), und 19 Fahrer waren bei Antritt des Rennens noch nicht volljährig, darunter die beiden luxemburgischen Mädchen Emma Vicente (Strecke B) und Gwen Nothum (145 km). Der älteste Teilnehmer am Start war der ewig junge Hans May, 84 Jahre alt, während die erfahrensten Mädchen Suzie Godart und Monique Fortuné hiessen. Insgesamt 14 Fahrer im Alter von 70 Jahren oder mehr traten auf dem Marktplatz an, darunter Francis Schauteet, Frans Jacobs und Julien Villance auf der grossen Runde. Bei ihrer 33. Charly Gaul beendeten Nico Thoma und Yves Lehnert längste Strecke auf Platz 570 bzw. 614. Hut ab einmal mehr.
Nur ein einziger komplett neuer Anstieg war Teil der Strecke 2023, der winzige Anstieg zwischen Berbourg und Lellig, der eigentlich erst durch eine Streckenänderung in letzter Minute in das Aufgebot genommen wurde. 52 Höhenmeter sind zwar nicht gerade viel, aber nach 115 Kilometern hat der "Reselbierg" die Waden der Fahrer schon etwas geschüttelt. Drei weitere Anstiege waren bei dieser 33. Ausgabe zu bemerken, weil das Rennen schon lange nicht mehr dort passirt war: der Anstieg von Longsdorf (letzte Passage 1997), der schreckliche Anstieg von Eppelorf mit seiner langen, langen Geraden von durchschnittlich 11 % Steigung oder der Anstieg nach Berdorf auf seiner schwierigsten Seite, von Grundhof aus. Eine kleine Neuerung gab es auch in Wahlhausen, wo uns eine Baustelle freundlicherweise dazu zwang, die Straße "Um Zeibchen" zu benutzen, eine enge Gasse mit Steigungen von mehr als 15% zu Beginn eines Anstiegs, der sowieso bereits zu den Schwersten in der Geschichte der Charly Gaul zählt. Ansonsten war die Strecke eher klassisch, mit dem gemeinsamen Start der beiden Kategorien entlang der Sauer bis nach Bleesbreck und dann zurück über Consdorf, Berbourg, Dickweiler, Hinkel und die letzten Kilometer entlang ... der Sauer wieder. Leider konnte die Passage in Deutschland des Vorjahres nicht wiederholt werden, da sie mit einer anderen Veranstaltung in der Region zusammenfiel.
LA CHARLY GAUL A (145 km)
Es war also ein riesiges Feld von mehr als 1.200 Fahrern, das kurz nach 9.30 Uhr die ersten Kilometer der Strecke und die traditionelle Steigung nach Berdorf in Angriff nahm. Am Ende dieser ersten Schwierigkeit zeigten die Favoriten sich bereits vorn. Der luxemburgische Meister in der Nachwuchsklasse, Loïc Bettendorff, hatte die Führung übernommen und lag etwa 50 Meter vor dem Hauptfeld, das angeführt wurde von einem anderen FSCL-Lizensierten, Max Valtey, und dem besten Vertreter über die 100 Kilometer, Philipp Sunnen. Während Loïc auf der Abfahrt nach Grundhof von Valtey und Thomas Lehnen eingeholt wurde, war der Rest des Feldes nicht weit dahinter, aber bereits in mehrere Gruppen aufgeteilt. Einige Favoriten wie Mil Morang, Vince Mattens oder Larry Valvasori lagen bereits mehrere Dutzend Sekunden zurück und mussten einige Kräfte lassen, um wieder in die erste Gruppe zu gelangen. Nach etwa 40 Kilometern, kurz bevor der schwerste Anstieg nach Wahlhausen begann, hatten sich sechs Fahrer an die Spitze gesetzt, mit einem Vorsprung von 45 Sekunden auf die nächsten Verfolger: wieder Loîc Bettendorf, der ehemalige Profifahrer und mehrfache finnische Meister Matti Helminen, der ehemalige französische Bahnmeister Nicolas Janvier, Max Valtey, der im März dieses Jahres den OST-Grand-Prix in Bech animiert hatte, der belgische Elitefahrer ohne Vertrag Ward Wauters und Thomas Lehnen, der erste belgische E-Sports-Meister in der Geschichte. Helminen, Valtey und Janvier mussten ihre Begleiter später ziehen lassen, so dass Bettendorff, Lehnen und Wauters bei der Rückkehr nach Bleesbreck (km 70) ein Spitzentrio bildeten, mit einer Minute und 30 Sekunden Vorsprung auf eine Gruppe von etwa 50 Fahrern, in der sich unter anderem der Gran Fondo-Weltmeister Lars Van Coppenolle und Michiel Minnaert, der diesjährige Gewinner des Gran Fondo des Vosges, befanden.
Die nächsten Kilometer waren schwer, mit den aufeinanderfolgenden Steigungen von Broderbour, Eppeldorf und Berdorf, und die Verfolgergruppe teilte sich in mehrere Teile. Larry Valvasori, ein Fahrer der Profi-Mannschaft von Nice-Metropole, und Vince Mattens, der vor einigen Monaten das legendäre Jedermannrennen Les Trois Ballons gewann, konnten zum Trio Bettendorff, Lehnen und Wauters aufschliessen, doch die Abstände waren gering. Etwa 50 Kilometer vor dem Ziel hatten die fünf Spitzenreiter 27 Sekunden Vorsprung auf eine Gruppe von etwa 15 Fahrern, in der sich unter anderem Van Coppenolle, Minnaert, Valtey oder Tim Karier befanden. Eine weitere, grössere Verfolgergruppe mit Mil Morang hatte schon mehrere Minuten und jede Hoffnung verloren, wieder an die Spitze des Rennens heranzukommen. In Berbourg, 30 Kilometer vor Schluss, hatte sich die Situation nur geringfügig verändert: Die fünf Spitzenreiter hatten 30 Sekunden Vorsprung auf eine elfköpfige Gruppe mit Moritz Beinlich, Moritz Palm, Michiel Minnaert, Simon Gregoire, Tobias Endres, Jarne Herman, Jens Moerman, Tom Plovie, Rinus Verhelle, Lars Van Coppenolle und Tim Karier. Glenn Marin, Ibe Vandromme, Willem Haspeslagh und Eduardo Martinez folgten mit 4,5 Minuten Rückstand, während die nächste Gruppe mit Wielfaert und den Luxemburgern Alex Kerrens und Mil Morang auf 6 Minuten kam.
Auf den letzten Kilometern mussten Valvasori und Wauters die Spitze des Rennens fahren lassen, sodass nach 145 Kilometern mit einem Schnitt von über 40 km/h noch drei Fahrer im Sprint um den Sieg kämpften. Obwohl Loïc Bettendorff 400 Meter vor dem Ziel schlecht platziert war, gelang es ihm, die beiden Anderen zu überholen und den Sieg zu erringen, vor Thomas Lehnen und Vince Mattens. Eine schöne Belohnung für denjenigen, der dem Rennen über die ganze Länge seinen offensiven Stempel aufgedrückt hat und die meisten Kilometer vorne an der Spitze fuhr. Larry Valvasory überquerte die Ziellinie alleine mit etwa 20 Sekunden Rückstand, während der Deutsche Moritz Palm die erste, zehnköpfige Gruppe mit weniger als einer Minute Rückstand vor Van Coppenolle und Valtey anführte. Mit vier Minuten Rückstand wurde Tim Karier dritter Luxemburger im Rennen, während eine große 30-köpfige Gruppe mit Kristof Wielfaert, Nicolas Janvier sowie den Luxemburgern Mil Morang und Alex Kerrens acht Minuten Rückstand auf den Tagessieger hatte.
Bei den DAMEN auf der großen Strecke war es gleich ein halbes Dutzend Teilnehmerinnen, die auf den ersten Kilometern die Führung übernahmen: Ils Van der Moeren, zweifache Gewinnerin der La Charly Gaul, überquerte den Gipfel des ersten Anstiegs mit einer guten Minute Rückstand auf den ersten männlichen Teilnehmer, zusammen mit Inez Van der Hulsen, Nina Sender, Hester De Graf, Annelotte Dijkman, Wies De Jong und der erst 16-jährigen Luxemburgerin Gwen Nothum. Einige Hektometer später, auf der Abfahrt nach Grundhof, setzten sich Van Hulsen und Sender ab, aber Van der Moeren und Dijkman kamen bald wieder heran und bildeten nun eine vierköpfige Spitzengruppe von Mädchen innerhalb des zweiten großen Feldes. In der Trilogie Broderbour, Eppeldorf und Berdorf beschleunigte Van der Moeren und kurz nach dem Gipfel des Berdorfer Berges hatte die Gran Fondo-Weltmeisterin von Glasgow 45 Sekunden Vorsprung auf Nina Sender, die ganz alleine fuhr, und anderthalb Minuten auf das Duo Van Hulsen und Dijkman. Hester De Graaf lag fast 7 Minuten zurück, vor De Jong und der tapferen Gwen Nothum auf rund 13 Minuten.
Als die letzten, kleinen Schwierigkeiten begannen, fuhr Van der Moeren immer noch komfortabel an der Spitze des Rennens, etwa an 130. Stelle des Männerfeldes und in einer etwa 40 Fahrer starken Gruppe. Die Gewinnerin von 2017 und 2019 hatte ihren Vorsprung ausgebaut und lag nun knapp drei Minuten vor der Südafrikanerin Nina Sender, Annelotte Dijkman und Inez Van der Hulsen, die im letzten Jahr bei der La Charly Gaul den 6. bzw. 7. Platz belegt hatten. Die drei Mädchen passierten den Kontrollpunkt 50 Positionen weiter hinter als die Führende, in einer kleinen Gruppe von zehn Konkurrenten und hatten also kaum noch Chancen, wieder zur Spitze aufzuschliessen. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 36 km/h baute Van der Moeren ihren Vorsprung auf den letzten Kilometern weiter aus, sodass die Belgierin am Ende mit einem Rückstand von nur 23 Minuten auf den männlichen Sieger und einem Vorsprung von 6 Minuten auf Inez Van der Hulsen ihren dritten Sieg auf der großen Strecke einfuhr. Die Niederländerin, eine Elitefahrerin des Rotterdamer Clubs RWC Ahoy, hatte ihre beiden Konkurrentinnen zum Schluss hinter sich gelassen und überquerte die Ziellinie als Solistin auf Position 180, eine knappe Minute vor der kleinen Gruppe mit Anelotte Dijkman und Nina Sender Seite an Seite. Hinter Hester De Graaf und Wies De Jong beendete Gwen Nothum das Rennen nach einer tollen Leistung auf Platz 7 mit 18 Minuten Rückstand, als erste Luxemburgerin und natürlich als Erste in der Kategorie der Mädchen unter 19 Jahr, die bei der Charly Gaul leider nur so selten besetzt ist. Ingrid Haast, eine weitere, zweimalige Siegering von vor ein paar Jahren, beendete das Rennen als 12. Dame.
LA CHARLY GAUL B (100 km)
Auf den ersten Kilometern des Rennens war es der Luxemburger Philipp Sunnen, der am Besten startete und den Gipfel des ersten Berges an zweiter Stelle insgesamt überquerte, hinter Loïc Bettendorf und neben Max Valtey, den ersten Protagonisten der großen Strecke. Danach war es jedoch Anthony Spysschaert, der in den verschiedenen Gruppen des riesigen Feldes perfekt navigieren konnte, so dass er bei der Trennung der beiden Strecken bei Kilometer 27 alleine an der Spitze der kleineren Strecke lag. Spysschaert, der schon mehrmals bei der Charly Gaul auf dem Podest stand, entschied sich, als Solist weiterzufahren, und hatte an der Steigung von Broderbour einen Vorsprung von 1 Minute und 10 Sekunden auf seine ersten Verfolger. 30 Kilometer weiter, nach der zweiten Durchfahrt in Berdorf, war sein Vorsprung jedoch deutlich geschrumpft und pendelte sich dann bis Berbourg bei etwa 30 Sekunden ein.
Der Führende, dessen bestes Ergebnis bei der La Charly Gaul ein zweiter Platz auf der großen Strecke im Jahr 2018 ist, hatte 40 Kilometer vor dem Ziel einen Vorsprung von 40 Sekunden auf eine Gruppe von 40 Fahrern. In dieser kleinen Gruppe, die vom luxemburgischen Triathleten Paris Fellmann angeführt wurde, befanden sich unter anderem der Titelverteidiger auf der langen Distanz, Michael Apers, sowie Michael Hilgers, Gewinner der La Charly Gaul B im Jahr 2018, die jungen Fahrer Fynn Ury und Lenn Schmitz, der viel erfahrenere Marc Indergand sowie weitere Stammgäste der La Charly Gaul: Patrick Rauen, Philip Sunnen, Ludovic Brochard oder Eric Meyers. Die zweite große Gruppe mit der ersten Dame Cyriane Muller, mit Carlos Calvo, Chris Johanns, Pascal Maquet und Jo Larry hatte mehr als fünf Minuten Rückstand auf den Führenden. Kurz vor der zweiten Verpflegungsstelle schien der Zusammenschluss unvermeidlich: drei Fahrer hatten den Führenden eingeholt, die Verfolger lagen nur noch 20 Sekunden zurück und kamen immer näher. Am Ende war es eine große Gruppe von 38 Fahrern, die in Echternach um den Sieg kämpfte, und im Sprint war Michael Apers schneller als Rik Vandeurzen und Julien Dechesne. Fynn Ury beendete das Rennen als erster einheimischer Fahrer auf dem vierten Platz in einer Spitzengruppe, in der auch die anderen Luxemburger Philipp Sunnen, Lenn Schmitz, Marc Indergand, Sven Schmit, Paris Fellmann, Eric Meyers und Patrick Rauen vertreten waren. Der Held des Tages Anthony Spysschaert, der fast 70 Kilometer lang allein an der Spitze des Rennens fuhr, überquerte die Ziellinie als 38. mit 29 Sekunden Rückstand auf den Sieger.
Im Rennen der Frauen startete Cyriane Muller mit der Aufgabe, ihren vierten Titel in Folge zu erringen, und die junge Dame ließ daran auch nicht lange Zweifel aufkommen. Nach dem ersten Anstieg des Tages hatte die Lothringerin eine gute Minute Rückstand auf die Spitze der Männer, aber sie hatte sich bereits erheblich von ihren Konkurrentinnen abgesetzt: Anouk Schmitz lag zusammen mit der Belgierin Jessy Beelen 1:20 Minuten hinter Muller. Margot de Meester und Allison Zava folgten etwa 20 Sekunden später vor Marie Lepoutre. Anne Pons, die in der Vergangenheit schon einmal auf dem Podium der La Charly Gaul gestanden hatte, kam danach zusammen mit Suzie Godart, unserer nationalen Gran Fondo-Weltmeisterin. Zurück in Berdorf, 50 Kilometer später und von der anderen Seite kommend, hatte Muller bereits einen Vorsprung von etwa zehn Minuten auf die zweite Frau im Rennen, Margot De Meester, und einige Sekunden mehr auf Anouk Schmitz, die gerade in diesem schwierigen Anstieg von der Gruppe De Meester zurückgelassen worden war und nun auf isch alleine gestellt war. Alison Zava, die Zweite der La Charly Gaul 2019 hinter ... Muller, fuhr mit Gitte Bongaerts und Raphaela Reichert auf einer knappen Viertelstunde.
Die Situation änderte sich wenig bis nach Berbourg. 30 Kilometer vor dem Ziel fuhr die führende Dame in der zweiten Männergruppe, die etwa 40 Fahrer umfasste und 5 Minuten hinter der Spitze lag. De Meester folgte mit 11 Minuten Rückstand in einer Gruppe von 30 Fahrern, und Anouk Schmitz hatte inzwischen etwa zehn Fahrer als Begleiter und lag mit 13 Minuten Rückstand auf Platz 200 insgesamt. Cyriane Muller setzte sich ohne Diskussion mit einem Schnitt von über 36 km/h durch und wurde dabei hervorragende 95. in der Gesamtwertung, mit nur 11 Minuten Rückstand auf den männlichen Sieger des Rennens. Margot De Meester wurde mit mehr als 13 Minuten Rückstand 168. der Gesamtwertung und 2. bei den Damen, während die hervorragende Anouk Schmitz mit 33 km/h Schnitt und 18 Minuten Rückstand auf die nun vierfache Siegerin auf dem Siegerpodest landete und als erste Luxemburgerin in der Ergebnissliste geführt wird. Allison Zava, Gitte Bongaerts und Raphaela Reichert kamen gemeinsam und in dieser Reihenfolge mit mehr als 18 Minuten Rückstand ins Ziel. Als 10. überquerte die noch sehr junge Triathletin Emma Vicente die Ziellinie als zweite Luxemburgerin vor Suzie Godart, welche 13. in der Damen-Wertung wurde.